Sonntag, 25. August 2013

Die Macht der Gewohnheit

(Um fairerweise im Vorfeld darauf hinzuweisen: der folgende Abschnitt ist ein bisschen tiefgründig! Nicht, dass jemand sagt,ich hätte ihn nicht gewarnt :-))

Molo!

Im täglichen morgendlichen "Gedankenkreisenlassen" bin ich mit einem mal aus dem Bett aufgesprungen, weil ich große Lust auf Kaffee hatte. Diesen kleinen Energieschub den ich verspüre, wenn ich die Aussicht auf einen LEKKEREN (afrikaans) Kaffee habe, ist für mich nichts neues, aber trotzdem verblüffend. Ich würde von mir behaupten, dass ich ein Kaffee-(ich betone LEKKEREN)Junkie bin. Und hier spielen nicht nur meine Neben- und Aushilfsjob-Erfahrungen (World Coffee, Spiekerooger Gastro etc.) eine Rolle, sondern durchaus auch die Gene. Wo auch immer meine Eltern und ich zusammen unterwegs sind, Kaffeepause muss immer sein :-)
Das geht sogar soweit, dass ich, als ich für mein Reisegepäck selektiert habe, anstelle eines Handtuches lieber meinen Milchschäumer eingepackt habe! Beweisfoto?

Auch waren 2 meiner ersten Anschaffungen ein "Drücker-Kaffeebereiter" (mit 20 Rand (weniger als 2€) ein absolutes Schnäppchen) und ein netter Kaffeebecher mit genügend Platz für einen Caffè Latte.
Aufgrund der Kraft dieser Gewohnheit, die für mich eben ein Stück Lebensqualität bedeutet, habe ich mal versucht herauszufinden, was es mit der "Macht der Gewohnheit" eigentlich auf sich hat...

Kurz bevor ich darauf eingehe(n lasse),noch kurz der Schwenk zu gestern abend. Wir waren das erste Mal im Kino (ebenfalls mit 19 Rand kein Vergleich zu deutschen Preisen, mit dem besseren Ende für das afrikanische Budget :-) und haben uns die US-Komödie "The Internship" angeschaut, in dem Google eine Hauptrolle spielt. Also habe ich mal "gegoogelt" (oder heißt es "gegooglet"?) und folgendes gefunden:


 
"Der Mensch ist ein Gewohnheitstier - und das ist zunächst gar nicht mal so schlecht. Denn erledigten wir nicht gut vierzig Prozent unseres Alltags gewohnheitsmäßig und damit automatisch, hätten wir den Kopf nicht frei für wichtigere Dinge. Dummerweise aber sind viele unserer Gewohnheiten schlechte, irrationale oder ungesunde Gewohnheiten, von der Hetzerei beim Frühstück über den zu voll geschaufelten Schreibtisch und das ständige Unterbrechen der Arbeit zum Lesen von E-Mails bis zum abendlichen Griff in die Kartoffelchipstüte. Und wer wüsste nicht, dass die Veränderung von Gewohnheiten wenn überhaupt, nur sehr schwer gelingt? Gewohnheiten sind unser Schicksal, zitiert „New York Times“-Reporter Charles Duhigg den Philosophen William James. Und fügt hinzu: Nur wenn wir verstehen, wie sie funktionieren, haben wir eine Chance, sie zu verändern.
[...]

Eine neue Routine als Ersatz

Wer sich einfach nur vornimmt, ab morgen das Rauchen dranzugeben, gesund zu essen und täglich zu joggen, so Duhigg, wird höchstwahrscheinlich nach ein paar Tagen mit seiner Willenskraft hadern und weiterleben wie bisher. Wer Gewohnheiten verändern will, brauche erst einmal einen Plan. Im Zentrum dieses Plans steht die Veränderung einer Abfolge aus Auslösereiz, Routine und Belohnung, die Duhigg die Gewohnheitsschleife nennt: Jeden Tag um 15 Uhr vom Schreibtisch aufstehen, in der Kantine ein Stück Kuchen kaufen, ein wenig mit Kollegen schwatzen und dann entspannt zurück an den Arbeitsplatz.
Eine solche Gewohnheit lässt sich nicht komplett aus der Welt schaffen, betont Duhigg. Der Trick bestehe vielmehr darin, Auslösereiz und Belohnungsempfinden beizubehalten, dazwischen aber eine neue Routine, sprich: eine neue Gewohnheit, einzufügen. 
[...]
Und ebenfalls für Individuen wie für Unternehmen gilt: Krisen sind eine gute Chance, Gewohnheiten zu verändern, denn sie machen Menschen bereit, Neues zu akzeptieren. Erst ein Großbrand schaffte genug Druck, um die verkrusteten Strukturen der Londoner U-Bahn-Gesellschaft aufzubrechen und ein effizientes Sicherheitskonzept umzusetzen."

Quelle:  http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/rezensionen/sachbuch/charles-duhigg-die-macht-der-gewohnheit-schluss-mit-dem-kantinengang-11903333.html




Okay, ich verstehe die Frage: Was hat das jetzt mit Maxie's Leidenschaft für Kaffee zu tun? Will sie etwa diese Liebe aufgeben??? Ich kann euch beruhigen, natürlich NEIN!! Eher verstehe ich in diesem Zusammenhang eine Stärkung dieser Gewohnheit, da ich sie ja gar nicht loswerden will! Sie gehört zur oben erwähnten Routine. Woran ich also lediglich (im Bezug auf Kaffee) arbeiten werde,ist auch mal auf einen zu verzichten, wenn die Aussichten auf einen "Gaumenschmaus" nicht gegeben sind. Und dafür dann, wenn wieder Zeit für den lekkeren Kaffee ist, diesen umso mehr zu genießen. 


Worauf beziehe ich jetzt also den Artikel genau? 

Ich denke, das wird sich in vielen Situationen wiederspiegeln! Worauf ich in den letzten Wochen immer wieder gestoßen bin, ist, dass jeder andere Gewohnheiten hat, was sich in einer großen Gruppe extrem herauskristallisiert! Aber: das ist ein normaler Zustand und nichts Neues. Wichtiger ist in diesem Zusammenhang innezuhalten und zu überlegen: 

Um sich selbst die Chance zu geben in einem neuen Land und einem neuen Arbeits- und Lebenskontext anzukommen, ist es essentiell zu selektieren und zu reflektieren. Welche Gewohnheiten helfen mir eine Struktur zu erarbeiten? Und an welchen muss ich drehen oder sie vielleicht sogar (fast) ablegen? Ablegen ist so eine Sache, aber akzeptieren und nicht zu bewerten definitiv machbar! Klingt nach viel Arbeit und ich für meinen Teil kann sagen, dass ich die Selbstkritik in Person bin! Damit hätten wir aber auch schon eine der Gewohnheiten, die definitiv auf der Agenda ganz oben steht! 
ABER: nun ist es an mir, dieses langsam Schritt für Schritt zu bearbeiten, damit eben diese Eigenschaft umstrukturiert werden kann. In diesem Kontext sage ich bewusst "umstruktiert", denn Selbstkritik ist nicht zwingend eine schlechte Gewohnheit, sondern im richtigen Verhältnis eine sehr gesunde Eigenschaft! Manchmal wäre ich froh über mehr Feedback um sich reflektieren zu können. Denn es ist anstrengend alles mit sich selbst zu besprechen :-) Und wo, wenn nicht in Dialogen, lernt man Kritikfähigkeit? 

Schaun mer mal, ich lasse es euch wissen, wenn ich "erleuchtende" Erlebnisse in diesem Bezug gesammelt habe :-) Obwohl..eigentlich passiert sowas fast täglich, wenn man eben offenen Herzens und Augen umherläuft. 

Also, auf der ToDo-Liste steht:

Wichtige Gewohnheiten herausfiltern und selbstbewusst weiterführen...alles andere findet sich...oder?





2 Kommentare:

  1. Wenn eine deiner neuen Gewohnheiten ist,spannende und tiefgründige Blogbeiträge zu den weltweiten Freunden zu senden, dann bestelle ich gleich einen Kaffee und proste dir von Herzen über die Kontinente zu.:-) (faser)

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    1. Dann werd ich das mal auch auf die ToDoListe setzen! Danke fürs erwünschte Feedback!

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