Samstag, 3. August 2013

Wind in P.E. vielleicht mein persönlicher "Wind of Change"...?

Guten Morgen aus dem alles andere als winterlichen Winter in P.E./ZA! Es ist 12:30h und wir haben schon annähernd 20° in der Sonne, definitiv ein kostenloses Luxusgut...

Die Überschrift lässt vielleicht schon anklingen, dass sich schon in der ersten Woche einiges für mich (und demnach auch für die Konstellation dieses Projektes) geändert hat. Gleichzeitig ist Folgendes eine Art Zusammenfassung der ersten WW-Woche.

Ich fange einfach mal vorne an:

Nach einem emotionalen Start in dieses Weltwärts-Jahr ist nun die erste ganze Woche rum. Ich erinnere mich daran, dass ich in vielen Gesprächen im Vorfeld immer wieder erwähnt habe, dass ich wohl erst in Südafrika realisiere,dass ich wirklich nach Südafrika gehe. Und auch wurde mir in den letzten Tagen bewusst, dass ich eine bei vielen anderen Teilnehmern spürende Euphorie nicht ganz genau so geteilt habe. Einerseits sicherlich aufgrund des sich ziehenden Prozesses des "Bachelorarbeitsschreibens" und dem dann doch mal nahendem Ende des Studiums. Andererseits vielleicht auch aus Selbstschutz, um nicht zuviel zu erwarten und eventuell doch tief zu fallen. Schließlich fehlt mir noch der Erfahrungsschatz eines längeren Auslandsaufenthaltes. Somit war ich nicht überrascht über anfängliche Tränen in der ersten Woche. Die Ursachen derer waren mir anfangs noch klar:
1. Do und Mo haben in diesem Jahr wirklich sehr gute Lobbyarbeit betrieben und dementsprechend war der erste Eindruck (bei uns allen), dass eventuell einer hoher Erwartungsdruck von Seiten der Offiziellen besteht.
2. Das altbekannte Heim-, in meinem Falle, Inselweh.

Punkt 1 ließ sich mit einer SMS schnell beiseite schieben. Lars Koenig (wie erwähnt unser Marc Franz/Ingo Dansberg vor Ort hier) bestätigte uns, dass es keinerlei Erwartungsdruck gäbe und wir die Zeit zum Ankommen nutzen sollten.

Punkt 2 war ebenfalls nach ein paar Gesprächen mit Jan beruhigt und heruntergefahren.

Nur irgenwdie wollten die Tränen nicht aufhören...Sie flossen in Strömen...Und wer mich kennt, weiß, dass ich eine Menge Wasservorräte besitze...

Und nun kommt der Punkt zum Greifen, den ich mir anscheinend in den letzten Jahren und vor allem im letzten Jahr mühsam, aber Stück für Stück, antrainiert habe.

3.Intuition und Bauchgefühl

Definitv ist dieser Punkt eine Lebensaufgabe und niemals zuende. Umso besser ist es, sich immer wieder darauf zu besinnen und dafür Zeit zu nehmen.

Punkt 3 hat mich zu diesem erwähnten Gespräch mit Lars Koenig geführt. Und dort war ich auch endlich in der Lage zu formulieren was, in aller Welt, mich nach NUR einer Woche schon so aufwühlt, dass ich das Gefühl, eine Notbremse ziehen zu müssen, nicht losgeworden bin.

Eben aufgrund dieser fehlenden Euphorie für dieses spezielle Projekt und auch der Abgleich mit Pit's Einstellung demgegenüber ist mir sofort etwas dringendes aufgefallen: Kein Antrieb! Ich bin die letzten Tage mit einem belasteten Gefühl und schweren Beinen aufgestanden. Das hat sich so durchgezogen und selbst bei echt lebensfrohen und zweifelsohne tollen Kindern nicht verbessert. Hinzu kam das schlechte Gewissen, dass ich eventuell die Anderen mit runterziehe, wenn ich weiterhin mit einer Fluppe im Gesicht herumlaufe. Also habe ich direkt das Gespräch mir Lars gesucht. An dieser Stelle nochmal eine Danke an ihn, denn ich konnte ohne Einschränkungen offen sein!

Mein Bauchgefühl also (um dieses noch zu Wort kommen zu lassen) hat mir gesagt, dass es glaubt, nicht 100% für dieses Projekt da sein zu können. Vor allem nicht mit dem Elan den diese Aufgabe benötigt, verdient hat und zurecht bekommen muss! Eben so wie Pit sich der Aufgabe annimmt.

Im Laufe des Gesprächs kamen Lars und ich dann natürlich auch auf  "was wäre wenn" zu sprechen. Und allein das theoretische Betrachten der folgenden Alternative hat bei mir direkt eine "Wiederkehr der Gesichtssonne" ausgelöst. Damit war klar: So wirds gemacht!! :-)

Ich werde mein Weltwärts-Jahr umziehen lassen. Es geht nach EAST LONDON!!
Die genauen Einsatzbereiche werden noch genauer definiert, aber sicher ist, dass ich sowohl Brett Armstrong in seiner B-Strong-Foundation B-Strong als auch eventuell Lars Koenig im Eventmanagingbereich unterstützen darf. Dazu aber mehr wenn die Gespräche fortgesetzt wurden.


JETZT geht es mir darum EUCH meine Wechsel zu verkünden. Und was ganz wichtig ist: PIT WIRD NICHT ALLEIN GELASSEN und das Projekt Lamani Primary School/Vikings/UniHandball wird defintiv weitergeführt!!

Hier bedanke ich mich wirklich von ganzem Herzen nochmal bei PIT (und auch bei den P.E.-WW) fürs großartige Verständnis! Das betrifft auch meine direkten Verantwortlichen Lars,Ingo,Brett und Marc! Niemand von den 4 hat nur eine Sekunde etwas dagegen gehabt, mir wurde vollstes Verständnis entgegengebracht und direkt wurde an der Umsetzung gearbeitet. WOW!
Demnach könnt ihr euch denken, dass mir ein riesen Stein vom herzen gefallen ist und ich die letzten zwei Tage sehr genossen habe :-)


Wie geht es also weiter? Am Montag werd ich natürlich Mr. Dolonga, den Schuldirektor, in Kenntnis setzen und ihm versichern, dass diese Entscheidung NICHTS mit der Schule zu tun hat. Dienstag bringt Pit mich nach East London, übernachtet dort und fährt Mittwoch (vermutlich mit meinem/meiner NachfolgerIn) zurück. Es gibt einen potenziellen Nachfolger, das wird aber erst morgen oder Montag bestätigt. Mittwoch kommen nämlich zufälligerweise die EAST LONDON-Freiwilligen an und da passt es sehr gut, dass ich mich direkt mit ihnen einlebe.

Sorge,dass ich mich eventuell wieder umentscheide, habe ich keine. Ich bin einfach nur froh nicht lange gewartet zu haben. Denn ein Jahr ist im Endeffekt doch kurz.

Und wie ich schon in meiner Bachelorarbeit herausgestellt habe: Ein Freiwilligendienstjahr gilt unter anderem auch zur Orientierung und Persönlichkeitsentwicklung. Damit fange ich also genau jetzt an (oder mache einfach immer weiter :-))


Ich hoffe, dass auch ihr meine Entscheidung unterstützt und bin gerne bereit Nachfragen zu beantworten!


DANKE!!Enkosi!


Und immer schön in euch reinhorchen...

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